paths through my garden – Kunst von Mark Sieczkarek

Do 09.10. – So 26.10.25
Pina Bausch Zentrum under construction, Bundesallee 260, Wuppertal
Öffnungszeiten jeweils Freitag bis Sonntag, 15–21 Uhr und bei den Veranstaltungen
Ausstellungstickets: 8 € regulär/ 6 € ermäßigt
Seit vier Jahrzehnten ist Mark Sieczkarek als Choreograf und Künstler vielfältig aktiv. Dabei verwandelt er Materialien – von Blättern und Blüten bis hin zu scheinbar Nutzlosem, Weggeworfenem – in poetische Kunstwerke und lässt so völlig neue Welten entstehen. Wir laden ein, einen Künstler zu entdecken, der Stille, Zurückhaltung, virtuose Hingabe, Phantasie, die Liebe zu den Menschen, viel Humor und Skurriles in seiner Person und in seiner Kunst vereint. Seine erste große Werkschau paths through my garden – Kunst von Mark Sieczkarek ist eine Reise durch künstlerische Welten, von intimen Skizzen und kraftvollen Bildern über innovative Kostüm- und Bühnenbilder bis hin zu bewegenden Filmen. Erleben Sie, wie Mark Sieczkarek seit den 80ern die Grenzen zwischen Tanz, Bildender Kunst und Performance erkundet und sie neu definiert und sich dabei seine Vision in verschiedensten Medien manifestiert. Die Werkschau paths through my garden öffnet erstmals die Türen zu seinem vielschichtigen Universum und macht die poetische Kraft seines Schaffens in all ihren Facetten erlebbar.
Die Kunst Mark Sieczkareks geht weit über die Choreografie hinaus: Der in Schottland geborene und seit den 1980er Jahren in Wuppertal lebende Künstler ist Tänzer, Maler, Poet, Fotograf und Visionär zugleich. Seine pionierhafte Arbeit mit recycelten Materialien macht ihn zum Wegbereiter der heutigen Upcycling-Kultur.
Aufschlussreich sind seine legendären Werke mit ihren Entstehungsgeschichten wie die Tanzproduktionen The tower (2015) oder The tired queens garden (2019) und auch sein aktueller Film Streetwear (2025).
Teil der Werkschau wird ein vielseitiges Begleitprogramm sein:
Donnerstag, 09.10., 18:00 Uhr
Vernissage paths through my garden – Kunst von Mark Sieczkarek
Eintritt frei
Freitag, 10.10., 16:00 Uhr
Filmvorführung: Die Klage der Kaiserin. Ein Film von Pina Bausch (1989)
Samstag, 11.10., 18:00 Uhr
Filmvorführung: Malou and Dominique. Ein Film von Mark Sieczkarek (2020)
Sonntag, 12.10., 18:00 Uhr
Filmvorführung: AHNEN ahnen. Ein Film von Pina Bausch (1987/2014)
Samstag, 18.10., 19:30 Uhr
Sonntag, 19.10., 17:00 Uhr
Open Studio THIS IS A PREMIERE – unplugged von und mit Cristiana Morganti und Emanuele Soavi
Samstag, 25.10., 11:00–15:00 Uhr
Workshop GARDEN PARTY
Samstag, 25.10., 19:00 Uhr
Plastic – eine Performance mit Kenji Takagi, Stsiapan Hurski, Anna Lisa Palmieri, Wigabriel Soto Eschebach
Sonntag, 26.10., 18:00 Uhr
Filmvorführung: Streetwear. Ein Film von Mark Sieczkarek (2022)
Mit Mark Sieczkarek konzipiert laden die Ausstellung und das gesamte Programm nun ein, seinen Garten mitsamt all seinen Wegbegleiter*innen weiter wachsen zu lassen, von ganzem Herzen, in Liebe – das, was ihn vielleicht am meisten ausgezeichnet hat.
© Ana Flor
Mark Sieczkarek wurde 1962 in Inverness (Schottland) geboren. Er begann klassisch: Auf seine Ausbildung an der Royal Ballet School in London (1973 bis 1981) folgte ein Engagement am „Scapino Ballet“ für Kinder in Amsterdam. Hier entstanden auch die ersten professionellen Choreografien. Als Tänzer arbeitete er im Kollektiv „Penta Theater“ in Rotterdam (1983 bis 1985). Dann kam er als Tänzer zum Tanztheater Pina Bausch nach Wuppertal. Hier hat er in den Uraufführungen von Viktor (1986) und Ahnen (1987) von Pina Bausch wie auch in vielen Meisterwerken, so Arien, Kontakthof, Die sieben Todsünden, Das Frühlingsopfer, Auf dem Gebirge hat man ein Geschrei gehört und Nelken getanzt. Auch in den Filmen Die Klage der Kaiserin (1989) und Ahnen ahnen (1987/2014) in der Regie von Pina Bausch wirkte er mit.
Dann ist Mark Sieczkarek seinem eigenen künstlerischen Weg, seiner Karriere als Choreograf und Tänzer gefolgt. Seither war er national und international mit über 50 eigenen Produktionen und in unterschiedlichen Kooperationen unterwegs, in Deutschland beispielsweise im tanzhaus NRW, Ringlokschuppen Mülheim, Pumpenhaus Münster, aber auch in Ghana, Brasilien, El Salvador und Costa Rica. Im Jahr 2017 schuf er das Stück The tired queens garden für das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, das während Underground V an der Riedel Fabrik in Wuppertal vorgestellt wurde. Im Februar 2020 hatte der Film Malou and Dominique im Metropol Filmkunstkino in Düsseldorf Premiere. 2022 entstand der Film Streetwear, der im Januar 2025 im Kino Rex in Wuppertal Premiere feierte. Mark Sieczkarek ist Träger des Förderpreises des Landes Nordrhein Westfalen (1996) und des Wolfgang-Max-Faust-Preises (1999). Als Folge der Erkrankung an ALS starb Mark Sieczkarek am 8. September 2025 in Wuppertal. Sein vielfältiges Werk, das außer den Choreografien auch Kostüme, Bühnenbilder, Zeichnungen, Fotografien und Filme umfasst, lädt dazu ein, die Arbeit und Aura – einem üppigen Garten gleich – zu erkunden und auf sich wirken zu lassen.
Das Projekt wird von TANZRAUSCHEN unter der Leitung von Dr. Uta Atzpodien produziert und ist Teil der Vorbereitungsphase des Pina Bausch Zentrums. Kooperationspartner sind das der Dachverband Tanz, die Pina Bausch Foundation und das Deutsche Tanzarchiv Köln.
Die Werkschau kann dank der Förderung der Kunststiftung NRW, des Fonds Darstellende Künste, des Kulturbüros der Stadt Wuppertal, der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung Wuppertal, des Sparkassenfonds für Kunst und Kultur in Wuppertal und der Stiftung Kalkwerke Oetelshofen realisiert werden.
Das Pina Bausch Zentrum ist ein Projekt der Stadt Wuppertal, gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, in Zusammenarbeit mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und der Pina Bausch Foundation.
TANZRAUSCHEN ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein in Wuppertal und wird gefördert durch das Kulturbüro der Stadt Wuppertal.