FRAGILE präsentiert elf spannende Produktionen und thematisiert Fragen wie: Wie kann die Bühne zu einem Experimentierfeld für das Thema Nachhaltigkeit werden? Welche besondere Kraft haben die unterschiedlichen Formate von Tanz bis Performance, Workshop bis Debatte, Tanz erleben und gemeinsam tanzen, um globale Empathie zu entwickeln? Denn die brauchen wir angesichts der uns umgebenden Herausforderungen mehr denn je!

Wie auch im Vorjahr wurden die Stücke für das Programm des internationalen Festivals FRAGILE 2024 von einer Jury ausgewählt: mit Mitgliedern von Fridays for Future Wuppertal, den Kurator*innen Melanie Zimmermann (Real Dance Hannover) und Tobias Staab (Dance München), Xenia Gromatzki (Junior Uni Wuppertal), Xenia Wachtel und Bettina Milz (Pina Bausch Zentrum).


KUNST UND NACHHALTIGKEIT:
Das vielfältige Programm stellt sich den Herausforderungen der Gestaltung internationaler Kooperation und zeigt neue Perspektiven solidarischen Handelns, neue Narrative, Räume, Materialien und Produktionsweisen auf. Soziale, ökologische und ökonomische Aspekte der Nachhaltigkeit hängen eng zusammen – das machen die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN deutlich, von der ersten Priorität der Armutsbekämpfung über Bildung bis zu Klima und Ökologie. Nicht nur die gezeigten Produktionen sollen ein Zeichen gegen die Klimakrise oder auch die Gefährdung der Artenvielfalt setzen, sondern die gesamte Festivalorganisation richtet sich nach Klimaneutralität.


DAS PROGRAMM:
Eröffnet wird das Festival am 24. September 2024 von Kate McIntosh. Sie lädt ein generationenübergreifendes Publikum ein, sich auf eine Entdeckungsreise durch den Bühnenraum zu begeben. LAKE LIFE ist ein gemeinschaftliches Spiel, ein Puzzle und ein Fest. Es regt zur ständigen Selbstreflexion und zu einer veränderten Wahrnehmung von sich selbst und anderen an. Die Künstlerin arbeitet grenzübergreifend in den Bereichen Performance, Theater, Video und Installation. Vor dem Schauspielhaus Wuppertal zeigt die belgische Kompanie Reckless Sleepers die Performance A STRING SECTION gemeinsam mit Tänzerinnen des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und Studierenden der Folkwang Universität der Künste. Ab Freitag, den 27. September präsentiert die kolumbianische Choreografin Martha Hincapié Charry ihre Solo-Performance AMAZONIA 2040. Das Stück wurde während des Lockdowns im Dschungel entwickelt und reflektiert über die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft des Amazonas-Regenwaldes. Der Urban Art Complex und TANZRAUSCHEN aus Wuppertal zeigen am gleichen Wochenende nochmals die HipHop-Produktion EGO – a Journey of Urban Art mit 13 jungen Tänzerinnen und Sängerinnen, choreografiert von Miracle Laackmann und Ben Wichert. Bei ICH KANN’S NICHT LASSEN von TANZKOMPLIZEN/Janne Gregor steht ab dem 1. Oktober die Tanzform Krump im Mittelpunkt. Bei der künstlerischen Arbeit zum Thema Partizipation und Selbstermächtigung bestimmt das Publikum, wie das Stück verläuft. Mit dabei sind starke Tänzer*innen wie Iman Gele, Baby Wave, Solomon "Big Liveness" Quaynoo und Kofie DaVibe. In Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtheater Wuppertal zeigen wir ab dem 3. Oktober GRÜN von der Kölner Choreografin und Tänzerin Barbara Fuchs / tanzfuchs. Sie begibt sich auf die Suche nach den Parallelen zwischen Menschen und Pflanzen, erforscht ihre Bewegungen, Entfaltungen und die Klangwelt der Pflanzen.

Am Abschlusswochenende des Festivals treffen die Künstler*innen von African Loop aus dem Senegal den Tänzer und Choreografen Kenji Shinohe aus Wuppertal in einem Triple Bill. Kezia Jonah Zafinoa ist Choreografin und Tänzerin in BELOVED «Oui ou Non» und Choreografin von KEUR, einer getanzten Geschichte über den Lehmbau als ausbaufähige Klimalösung. Es ist eine Koproduktion zwischen African Loop, einer Organisation, die sich der grünen Wirtschaft und der Kunstproduktion widmet, und École des Sables, der renommierten senegalesischen Tanzschule, gegründet von Germaine Acogny und Helmut Vogt. Vom Senegal geht es zur künstlerischen Forschung im Wattenmeer mit der performativen Installation MESOKOSMOS: Performing Bodies in Transition. Seit 2022 beschäftigen sich Anja Plonka und Rasmus Nordholt-Frieling mit Schlick und Sternen, Austern und Wind. Zudem ermöglicht das Künstlerduo deufert&plischke einen Einblick in ihr Projekt JUST IN TIME/ anarchivTANZ, mit dem seit acht Jahren persönliche Briefe von verschiedenen Menschen an den Tanz gesammelt und archiviert wurden. Ihr kleines, fliegendes Archiv, lädt dazu ein, diese Briefe zu lesen oder eigene zu verfassen.

Auch in diesem Jahr begleiten die Young Change Watchers von der Pina Bausch Gesamtschule das Festival. Es gibt sowohl Vormittagsvorstellungen für Schulen, Kinder, Jugendliche und alle Interessierten wie auch Vorstellungen am späten Nachmittag und abends. Alle Lehrer*innen, Erzieher*innen wie auch Professor*innen sind herzlich eingeladen, sich mit dem Festivalteam in Verbindung zu setzen. Es wird Vor- und Nachgespräche, ein umfangreiches HUMUS-Begleitprogramm, Workshops und eine Lehrerfortbildung zu Kunst und Nachhaltigkeit geben (Kontakt: xenia.wachtel@pinabauschzentrum.de).

Das Festival wird innerhalb des Projekts „Das Pina Bausch Zentrum als ganzheitlich nachhaltiger Ansatz“ in Kooperation mit dem Wuppertal Institut realisiert und im Programm Zero – Klimaneutrale Kunst- und Kulturprojekte der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Förderer sind das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Stadtsparkasse Wuppertal.

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