ZWISCHENBLICKE
Fr 05.12. – Mi 31.12.25
Auf den Fenstern des Pina Bausch Zentrum under construction, Bundesallee 260, Wuppertal
Mit Zwischenblicke lassen wir gemeinsam mit deufert&plischke die Fenster des Schauspielhauses tanzen. Wir haben gemeinsam Bildmotive ausgewählt. Damit starten wir in unsere neue Zusammenarbeit mit den Künstlerzwillingen, die in Schwelm die Spinnerei aufgebaut haben und zugleich international arbeiten.
Zuletzt haben wir im gemeinsamen Tanz-Projekt Ballroom Bliss zusammengearbeitet, das 2025 und 2026 in Wuppertal sowie im südafrikanischen Soweto und im nordfinnischen Oulu (Kulturhauptstadt 2026) realisiert wird. Es bringt scheinbar gegensätzliche Tanzstile und Communities zusammen und lässt neuartige (Ball-)Räume als Live-Art Kunstwerke entstehen. Mit den Zwischenblicken greifen wir Motive aus Ballroom Bliss und aus vielen anderen künstlerischen Arbeitsprozessen in den öffentlichen Raum.
Die Künstlerzwillinge deufert&plischke über das Projekt ZWISCHENBLICKE:
„Wir freuen uns sehr über die überwältigende Resonanz auf unsere Zwischenblicke.
Seit einem Vierteljahrhundert bewegen wir uns gemeinsam durch Räume, in denen Fotografie weniger ein Akt der Darstellung als vielmehr ein Akt der Begegnung ist. Unsere Kamera versteht sich nicht als Präzisionsinstrument, sondern als aufmerksamer Begleiter, der Stimmungen einfängt: flüchtige Gesten, resonante Körper, jene leisen emotionalen Schwingungen, die sonst im Vorbeigehen verloren gehen würden.
Was dabei entsteht, ist kein Bild im herkömmlichen Sinne, sondern ein Moment, der weiteratmet – ein kleiner Raum der Möglichkeiten, der sich immer wieder neu öffnet, wenn jemand ihm seine Aufmerksamkeit schenkt.
Umso mehr freut uns der Gedanke, dass einige dieser Momente nun in den Fenstern des Pina Bausch Zentrums nachklingen. Von dort blicken sie sanft in ihre Umgebung, treten in einen stillen Dialog mit Passanten – und läuten gleichzeitig unser 25. gemeinsames Arbeitsjahr ein.
Ein Jahr, in dem wir weiter suchen, lauschen und sammeln wollen: Momente, die nicht festhalten, sondern verbinden.“
deufert&plischke // spinnereischwelm
In den 24 Jahren ihrer Zusammenarbeit haben deufert&plischke ein einzigartiges und unverwechselbares Werk geschaffen, das sich am besten als radikales „Durch-ein-ander“ beschreiben lässt, als eine enge Verflechtung aller beteiligten Elemente und Personen. In den verschiedenen künstlerischen Bereichen, in denen deufert&plischke arbeiten, werden unterschiedliche Praktiken immer wieder auf neue Weise miteinander verwoben: Performance, elektronische Musik, Fotografie und Film.
Ihre Performance-Arbeit folgt ihrer Idee eines Theaters der Präsenz, in dem Choreografie und Performance die Gesellschaft nicht illustrieren oder kommentieren, sondern einen Vorschlag sind für eine soziale Realität. Ihre Choreografien entstehen aus einfachen algorithmischen Regeln und sind offen für Integration und Partizipation auf allen Ebenen. Sie basieren auf ihren Erfahrungen mit neuer Musik und elektronischer Musikpraxis. Ihre fotografischen und filmischen Arbeiten sind tief in ihrem eigenen Verständnis der somatischen Praxis von Tanz, Körper, Kleidung und Choreografie verwurzelt. Für sie ist Kunst kein Katalog von Disziplinen, die alle nach individueller Virtuosität streben, sondern vor allem ein polyphoner Raum der Möglichkeiten für eine vielfältige Gesellschaft.