Ge von Asad Raza
Sa 15.06.24, 19:00
Schauspielhaus und zukünftiges Pina Bausch Zentrum, Bundesallee 260, Wuppertal
Im Anschluss wird es online ein Q & A mit dem Künstler geben. Der Film ist auf Englisch, die Fragen im Q & A können auf Englisch und Deutsch gestellt werden.
Im Rahmen unseres letzten Nachhaltigkeits-Workshops SOMETHING BLUE – Kunst der Zukunft im Juni 2024 möchten wir Sie und Euch an zwei Abenden herzlich einladen, gemeinsam mit uns im Schauspielhaus Wuppertal über die Zusammenhänge von Szenografie und Ökologie nachzudenken. Das zukünftige Pina Bausch Zentrum und der Szenografie-Bund veranstalten in Kooperation mit dem Wuppertal Institut nach drei erfolgreichen Workshops den vierten und letzten der Reihe. Zentrales Thema ist Nachhaltigkeit in Bühnen- und Kostümbild & Raum – SOMETHING OLD, SOMETHING NEW, SOMETHING BORROWED, SOMETHING BLUE.
Die fünftägige Residenz SOMETHING BLUE – Kunst der Zukunft bietet Raum für Reflexion und Austausch über die großen Fragen, die sich stellen, wenn im Kleinen, im alltäglichen Schaffen, nachhaltig gearbeitet werden soll. Dabei geht es insbesondere darum, die institutionellen Mechanismen und Ansprüche sowie die eigene Rolle und das Selbstverständnis als Künstler*in zu befragen und die begrifflichen Annahmen, die dabei praktisch wirken, in den Blick zu nehmen. SOMETHING BLUE wird von Melanie Sehgal und Maximilian Haas kuratiert. Neben der internen Arbeit der Workshop-Teilnehmenden zu den Spectodramen des Bauhaus-Bühnenbildners Xanti Schawinsky sowie den gemeinsamen Lektüren und Diskussionen, haben wir zwei hochkarätige Gäste, zu deren Inputs wir die Türen des Schauspielhauses erneut öffnen.
Ge (2020) von Asad Raza ist eine endlos sich entwickelnde Videoerzählung, die auf ihrer Reise um den Planeten Fiktion und Dokumentation verwebt. Benannt nach dem ursprünglichen Namen der Göttin der Erde, Gaia, stellt Ge mehrere thematische Abschnitte nebeneinander: Der erste erkundet die Landschaft rund um den Wohnsitz von James Lovelock in Dorset, England, dem Begründer der einflussreichen Gaia-Hypothese vom Planeten als lebendiger Rückkopplungsschleife. Im zweiten Teil zeigen der Künstler und seine kleine Tochter, wie man aus gewöhnlichen Materialien fruchtbare Erde herstellt. Der dritte Abschnitt zeigt einen beschwerlichen, dreitägigen Segeltörn mit sieben Musikern über den Eriesee zu einer elektronischen Komposition. Der vierte wurde in der Klosterruine gedreht, in der Hildegard von Bingen Visionen hatte, kombiniert mit der arabischen Lesung einer berühmten Passage von Hildegard. Ge wurde 2020 im Zuge des Projekts „The Shape of a Circle in the Mind of a Fish”, Serpentine Galleries, London, entwickelt. Neue Versionen wurden seitdem im Ergo Collective in Athen, Griechenland, in der Galerie Ursula Walter, Dresden, in FRONT 2022, Cleveland, Ohio, und als Teil von Razas Ausstellung Plot im Museion, Bozen, gezeigt.
Asad Razas künstlerische Praxis steht für einen partizipatorischen und performativen Ansatz, der Installationen, Schreiben, Kuratieren, Dramaturgie, Filmemachen sowie Vermittlung umfasst und die Auseinandersetzung mit allen menschlichen Sinnen sucht. Dabei stehen oft lokale Ökosysteme und planetarische Ökologien im Mittelpunkt. Seine jüngsten Ausstellungen und anspruchsvollen Kunstprojekte im öffentlichen Raum – wie „Diversion“ (2022, Kunsthalle Portikus, Frankfurt), „Absorption“ (2019, Kaldor Public Art Projects, Sydney; Gropius Bau, Berlin; Ruhrtriennale, Essen) und „Root sequence. Mother tongue“ (2017 Whitney Biennale, New York; Rockbund Museum, Shanghai; Sifang Museum, Nanjing; TU Galerie, Dresden) – beinhalten alle sowohl geskriptete als auch improvisierte Interaktionen mit natürlichen Materialien. Diese Verflechtung zwischen Menschen und ihrer Umgebung ist der Kern seines Ansatzes.
Der Szenografie-Workshop wird innerhalb des Projekts „Das Pina Bausch Zentrum als ganzheitlich nachhaltiger Ansatz“ in Kooperation mit dem Wuppertal Institut realisiert und im Programm Fonds Zero der Kulturstiftung des Bundes gefördert. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weitere Förderer sind das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Stadtsparkasse Wuppertal.