Orpheus & Eurydike
Do 22.01.26, 19:30
Fr 23.01.26, 19:30
So 25.01.26, 18:00
Eine Oper ohne Orchester, dafür in IV Akten
frei nach Christoph Willibald Gluck
in Kooperation mit dem Pina Bausch Zentrum under construction
POUR ENSEMBLE
Idee & Organisation: Ute Völker
Zum ersten Mal arbeitet das mixed-abled POUR ENSEMBLE mit einer Oper und nähert sich mit seiner interdisziplinären Arbeitsweise dabei einem großen Mythos europäischer Kulturgeschichte an. Von Komponisten verschiedener Epochen vielfach aufgegriffen haben vor allem die Opern von Claudio Monteverdi (1607) und Christoph Willibald Gluck (1762) die Musikwelt verändert. Die Musiker*innen Gunda Gottschalk, Fabian Neubauer und Ute Völker haben für das POUR ENSEMBLE eine eigenwillige Interpretation der Gluck‘schen Musik erarbeitet. Die Ensemblemitglieder werden die Oper spielen, tanzen, schreien und auch singen – eine Premiere. Eine Annäherung an die Kunstform Oper, aber auch ein Stück über Mut, über die Liebe und über das Vermissen. Darüber, sich nach einem Menschen zu sehnen, eine Prüfung bestehen zu müssen und über die Schwierigkeit, sich nicht anschauen zu können.
Orpheus und Eurydike – der Mythos
Der griechische Mythos erzählt, wie Orpheus nur einen Tag nach der Hochzeit seine geliebte Frau Eurydike durch einen tödlichen Schlangenbiss verliert. Orpheus, der begnadeter Sänger und Leierspieler, der Liebling der Götter, klagt die Götter an. Amor, der Gott der Liebe, lässt sich erweichen und erlaubt Orpheus ins Totenreich hinabzusteigen und Eurydike ins Leben zurückzuholen. Unter einer Bedingung: Er darf sich auf dem Rückweg nicht nach ihr umdrehen, bis sie beide das Licht der Oberwelt erreicht haben. Eurydike ist erst erstaunt, dann tief verletzt und verzweifelt, als Orpheus sie nicht anschaut. Orpheus erträgt ihr Leiden nicht – oder überkommt ihn etwa kurz vor dem Ziel die Angst, dass Eurydike ihm nicht folgt? Er dreht sich um… Eurydike stirbt ein zweites Mal und verschwindet für immer in der Schattenwelt. Entgegen dem Mythos verleiht Gluck seiner Oper jedoch ein versöhnliches Ende: Gerührt von Orpheus‘ tiefem Schmerz und der großen Liebe der beiden greift Amor ein und bringt Eurydike ins Leben zurück. Das POUR ENSEMBLE hat sich für die hoffnungsvolle Version von Christoph W. Gluck entschieden.
Spiel: Tim Alberti, Dorothea Brandt, Gunda Gottschalk, Stefan Hellwinkel, Luise Kinner, Fabian Neubauer, Leo Nitas, Kenji Takagi und Ute Völker.
Regie: Jakob Fedler.
Musikbearbeitung: Gunda Gottschalk, Fabian Neubauer & Ute Völker.
Bühne & Kostüm: Oliver Kostecka.
Produktionsleitung: Ute Völker.
In Kooperation mit: Pina Bausch Zentrum under construction, Kinder & Jugend Theater Dortmund, Prinz Regent Theater Bochum & Orangerie Köln.
DAS POUR ENSEMBLE Das POUR ENSEMBLE ist ein inklusives Ensemble, das sich 2015 in Wuppertal gegründet hat. Es setzt sich zusammen aus professionell arbeitenden Künstlerpersönlichkeiten mit und ohne Beeinträchtigungen aus den verschiedenen Sparten der Darstellenden Kunst: Sprechtheater, Tanztheater und Musiktheater. Diese Mischung macht die Theatersprache des Ensembles aus: Bewegung, Sprache und Musik sind gleichberechtigte Parameter, die sich gegenseitig beeinflussen und durchdringen. Die Akteurinnen und Akteure sind dabei nicht auf ihre „gelernte“ Disziplin festgelegt – der Tänzer wird zum Schauspieler, die Opernsängerin zur Tänzerin, und alle zusammen bilden die „Bühnenband“, die immer auch Teil des Geschehens ist. Das stellt alle vor neue Herausforderungen, ist immer ein Spiel mit Unsicherheit und Unwägbarkeiten. Es eröffnet neue und andere Zugänge zu den bearbeiteten Stoffen, es nivelliert das Gefälle zwischen den Künstler*innen mit und ohne Beeinträchtigungen, es schafft neue Sichtweise auf das eigene Können und erweitert das Repertoire aller Mitwirkenden.
Das POUR ENSEMBLE hat in den vergangenen Jahren vier erfolgreiche Bühnenproduktionen herausgebracht: „Ich selfie mich selbst“ (2016), „Ich bin ein Prinz“ (2018), „Pourquoi pas…?“ (2021/2022) und „Jakob von Gunten“ (2023/24). Eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe von Künstlerpersönlichkeiten mit und ohne Beeinträchtigungen mit professionellem Anspruch ist in dieser Form in NRW einzigartig. Im Zeitraum 2023-2025 wird die Arbeit des POUR ENSEMBLE vom Land NRW mit einer dreijährigen Konzeptionsförderung unterstützt. Die Auseinandersetzung mit der Oper „Orpheus und Eurydike“ ist das zweite Projekt im Förderzeitraum.
Weitere Aufführungen:
Sa 28. Februar 2026 Prinz-Regent-Theater, Bochum
So 07. April 2026 Orangerie Theater Köln (und weitere Termine bis zum 19.04.26)